Rhein-Maas Klinikum hat neuartiges Triclip-Verfahren für schonendere Eingriffe am Herzen etabliert

Eine neue Therapietechnik wurde unlängst in der Kardiologischen Klinik des Rhein-Maas Klinikums etabliert. Diese dient der Behandlung der sogenannten Trikuspidalklappeninsuffizienz und macht einen operativen Eingriff am offenen Herzen häufig überflüssig.

Die Trikuspidalklappe steuert mithilfe von Klappensegeln den Blutfluss zwischen den beiden Kammern auf der rechten Seite des Herzens. „Wenn diese Segel nicht richtig schließen, kann Blut in die umgekehrte Richtung fließen – dann entsteht die sogenannte Insuffizienz“, beschreibt Prof. Dr. med. Michael Becker, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin im Rhein-Maas Klinikum die Erkrankung und ergänzt: „Das Herz muss dann mehr leisten. Unbehandelt kann diese Klappenundichtigkeit zu Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Herzschwäche und letztlich zum Tod führen.“ Bisher war die Erkrankung schwierig zu behandeln und Therapiemöglichkeiten für Betroffene begrenzt, da diese meist älter sind und bei ihnen mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen. Das kann eine Operation am offenen Herzen zu einem risikoreichen Eingriff machen.



Das minimalinvasive, auf einem Clip basierende Behandlungssystem ermöglicht nun eine Sanierung der Klappe und macht einen solchen operativen Eingriff in vielen Fällen überflüssig. „Der Clip wird durch die Oberschenkelvene zum Herzen geführt, um die Lücken der undichten Trikuspidalklappensegel zu schließen und so den Blutrückfluss zu verhindern“, erklärt Dr. med. Ralf Kubini, Leitender Oberarzt der Abteilung, das Vorgehen. „Durch diesen Ansatz ist das Herz in der Lage, das Blut effizienter zu pumpen. So werden die Symptome der Insuffizienz gelindert und die Lebensqualität von Betroffenen kann wieder steigen.“

Vor rund einem Jahr wurde das Tripclip-Verfahren als führende nichtchirurgische Therapie für Patientinnen und Patienten mit einer undichten Trikuspidalklappe in Europa zugelassen. In der Euregio bietet derzeit nur das Rhein-Maas Klinikum dieses hochmoderne und patientenschonende Therapieverfahren mittels der anerkanntesten Methode an.
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