Erweiterte Perspektiven dank neuartigem Verfahren für schwer herzkranke Menschen.
In der Klinik für
Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin des Rhein-Maas Klinikums (RMK) wurde vor kurzem erstmals das innovative TricValve-Verfahren angewendet. Das Team um
Chefarzt Prof. Dr. Michael Becker, unterstützt vom Geschäftsführenden Oberarzt Dr. Dejan Nachoski und Oberärztin Dr. Wiebke Mörsen, führte den Eingriff durch, mit dem weltweit bislang nur etwa 1.000 Patienten behandelt wurden. Damit ist das RMK eines von fünf Zentren in NRW, das dieses Verfahren anbietet.
Das TricValve-System kommt bei schwerer Undichtigkeit der Trikuspidalklappe im rechten Herzen zum Einsatz, insbesondere, wenn herkömmliche Herzoperationen oder andere, häufigere Katheterverfahren nicht möglich sind. Dieses Verfahren eröffnet vielen Patientinnen und Patienten, die bislang als nicht behandlungsfähig galten, neue Perspektiven.
Einer der ersten Patientinnen, die von diesem innovativen Verfahren profitierte, ist die 78-jährige Wilma T. aus der Region. Nach wiederholten stationären Behandlungen aufgrund von Überwässerungen und Herzschwäche, erhielt sie vor kurzem erfolgreich die neue Klappe. Dank der komplikationslosen Implantation konnte sie von einer verbesserten Belastungsfähigkeit und Lebensqualität profitieren. Bereits wenige Tage nach dem Eingriff konnte sie das RMK deutlich beschwerdefreier verlassen.

Die TricValve besteht aus zwei Klappen, die in die obere und untere Hohlvene eingesetzt werden, um den überlasteten rechten Vorhof zu entlasten. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv über einen Herzkatheter, sprich über die Leistenvene, was größere Einschnitte am Brustkorb überflüssig macht.
Das Rhein-Maas Klinikum verfügt bereits seit vielen Jahren über ein etabliertes Katheter-Herzklappen-Programm, das nun um diese innovative Behandlungsmöglichkeit erweitert wird. „Das TricValve-System, das nur in schwersten Fällen und für ausgewählte Patientinnen und Patienten infrage kommt, erfordert ein gut eingespieltes Team – vor, während und nach der Operation. Wir freuen uns, mit dem Verfahren das Behandlungsangebot für herzkranke Patientinnen und Patienten in der Region zu erweitern und gleichzeitig eine therapeutische Lücke zu schließen“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Becker.