Einem Patienten, bei dem das Einsetzen eines konventionellen Herzschrittmachers nicht möglich war, hat der Geschäftsführende Oberarzt der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin des Rhein-Maas Klinikums, Dr. Dejan Nachoski, mit der neusten Version eines Schrittmachers, der etwa so groß wie eine große Vitaminkapsel ist, weiterhelfen können. „Der Eingriff ist ohne jede Komplikation verlaufen. Den Patienten haben wir am nächsten Tag nach Hause entlassen“, berichtet er freudig. Miniherzschrittmacher ohne Drähte kommen weltweit seit Jahren zum Einsatz – auch seit vielen Jahren erfolgreich im RMK. Etwa 200.000 Betroffene tragen ein solches Gerät in ihrer Brust. Jetzt ist eine neue Generation auf dem Markt. Diese birgt einen erheblichen Vorteil: die Laufzeit der Batterie. Während andere Herzschrittmacher etwa nach zehn Jahren ausgetauscht werden müssen, sollen die Batterien der neusten Variante nach Angaben des Herstellers bis zu 17 Jahre halten. „Da viele der betroffenen Patienten schon im fortgeschrittenen Alter sind, bedeutet das für sie, dass sie wahrscheinlich mit einem einzigen Schrittmacher auskommen und kein weiterer Eingriff nötig ist“, berichtet Prof. Dr. Michael Becker, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin.
Von außen nicht sichtbar
Und noch etwas sorgt für ein größeres Sicherheitsgefühl: Die Taktgeber sind die einzigen elektrodenlosen Herzschrittmacher, die sich aus der Ferne überwachen lassen. Ein Arzt kann die Daten auslesen, ohne dass die Patienten dafür in die Klinik müssen. Auch haben sie Algorithmen, die den Impuls für die obere und untere Herzkammer automatisch koordinieren. Deshalb ist weniger manuelle Programmierung erforderlich. Das Gerät ist so klein, dass es von außen nicht sichtbar ist, also weder Beulen auf der Brust hinterlässt noch sichtbare Narben.
Die neuen Herzschrittmacher werden direkt in das Herz implantiert, um elektrische Impulse zum Herzen zu leiten ohne Einsatz von Elektroden. Das passiert über einen Katheter, der in die Oberschenkelvene eingeführt wird. „Schrittmacher ohne Drähte senken die Infektionsgefahr für die Patienten“, sagt Dr. Nachoski. Schwindelgefühl, Ohnmachtsanfälle und Leistungsschwäche können Hinweise auf Herzrhythmusstörungen sein. Dies kann für die Notwendigkeit eines Herzschrittmachers sprechen. Er lässt dem eigenen Herzschlag den Vortritt und stimuliert den Herzmuskel nur, wenn es nötig ist. Das kleine, implantierte Gerät, sendet dann elektrische Impulse an das Herz, damit es mit normaler Geschwindigkeit und normalem Rhythmus schlägt.